Rot und Blau gleich lauwarm

“Wer bin ich?” – “Was ist mein Ziel, was meine Motivation?” – Große Fragen die ein „CD“ (Corporate Design) in die Öffentlichkeit vermitteln soll. Das Erscheinungsbild eines Unternehmens wird dabei über Farbe und Form nach außen transportiert, blabla. Seid den Big Five und der Alt-Right wissen wir, dass ein Erscheinungsbild auch das Gegenteil von dem bedeuten kann, was die inneren Motivationen eigentlich sind. Warum erzähle ich das? Weil sich mir in den letzten Wochen die Frage nach dem Erscheinungsbild von ROTxBLAU stellt und ich deshalb auch die eigene Motivation reflektieren musste.

Nach dem Motto: Neues Jahr, neues CD! Auch wenn wir etwas überfordert mit einem Selbstverständnis sind, versuchen wir unser Bestes um unsere Arbeit zusammenzufassen. Wie das genau bei ROTxBLAU aussieht und wie ich auf unser neues CD gekommen bin, erkläre ich euch in diesem Beitrag.

Ein erstes Brainstorming

Die Motivation

Im Vorfeld hatte ich mir eine Reihe von Gedanken gemacht, wie sich unsere Firma, unser Unternehmen, aber auch unsere Unternehm-UNG nach außen darstellen ließe. 2017 hatten wir noch das Motto „Wir wollen riskante Herzensprojekte mit finanzstarken Aufträgen verbinden.“ und das versucht mit einem aalglatten Schwarz-Weiss-Look rüberbringen. Nicht so elegant, und dass bei dieser Träumerei am Ende ein ganz normales Spielestudio rauskommt, wussten wir damals auch noch nicht. Aber hey. Wir waren ja auch noch wie frisch aus dem Ei gepellt. Viel wichtiger ist doch, was heute unsere Motivation ist. Der liebe „Indie Advisor“ André Bernhardt brachte uns an einem Treffen mit direkten Fragen zu unserem Studiocharakter in eine neue Richtung: „Future-Positivity“ und „Discursive Games“. Optimistisch und gesellschaftlich relevant sein. Okay. Das gefiel uns erstmal (wenn auch etwas widerwillig, da wir uns mit keiner der vorhandenen Alternativen anfreunden konnten).

Die Entwicklung unseres Logos

Die beiden Farben Rot und Blau sollten sich fortan also nicht nur überkreuzen, sondern Eins werden. Zusammen sollten sie in eine optimistische Zukunft schreiten und dabei dennoch eine gewisse Dualität in sich tragen. Um dies möglich zu machen, kam ich bei einem recht wilden Brainstorm von verschiedenen Skizzen am Ende auf eine Vermenschlichung der beiden Pillen (siehe Bild unten). Vor allem das erste Bild der beiden Figuren zeigte sie gleich ganz verbunden Hand in Hand mit dem „Rücken“ zur Kamera gerichtet. Diesen Entwuf habe ich auch mit den Anderen geteilt und siehe da: Alle waren begeistert und fühlten sich direkt zu den beiden herzigen Pillen-Menschen hingezogen. Ich nenne sie am liebsten „Pillpill“ – aus zweimal Pill wird People, einfach Pillpill. Klingt dumm und ist es auch, aber eben auch lustig, weil sich die Zunge beim Aussprechen fast verknotet. Es ist dennoch ebenso schön, berührend, freundlich, herzlich und nahbar die beiden Pillpill miteinander zu sehen.

Gut, nehmen wir also die beiden Figuren. Neues „Firmensignet“, check! Wir haben also nun kein starres Logo mehr und dafür ein Spielerisches sich ständig Änderndes. Auf eine Art haben wir jetzt Maskottchen statt Logos.

Der Name

Mit dem Namen, den wir uns vor ungefähr fünf Jahren gaben, haben wir es uns nicht leicht gemacht. Warum zum Teufel steht da ein „X“ in der Mitte von zwei Farbennamen? Ja, weil es eigentlich „Rot kreuzt Blau“ bedeuten sollte, doch solang man es nicht gesprochen hört, bringt der Name einen auf jede Idee der Welt, außer auf ROT „icks“ BLAU. Dann liest man doch eher Rot mal Blau, Rot und Blau oder nur Rot Blau. Ein Logo mit zwei gekreuzten Pillen – eine rot, eine blau konnte das Missverständnis leider nicht ändern. Es checkte niemand und wir blieben die Typen von Rot und Blau.

Auch Jonathan Frakes weiß um die Magie eines übergroßen X im Namen!

Der Firmenschriftzug

Beim „Firmenschriftzug“ kam ich zuerst nicht richtig raus. Verschiedene Ideen mit neuen gekreuzten Pillen in der Mitte der Schrift wollten nicht richtig passen. Am Schluss probierte ich es doch nochmal mit einem Buchstaben. Ich schrieb ein kleines „x“, nutzte dafür die naive Schriftart „Schoolbell“ und skalierte den Buchstaben so groß, dass man es nicht mehr übersehen konnte. Da fiel mir plötzlich auf, dass das x immer klein geschrieben wurde und dadurch ein wenig in der Versenkung verschwand. Durch das Pillenkreuz war es zudem nicht mehr wirklich als Buchstabe erkennbar.

Jetzt ist das X das größte Element in dem Schriftzug und macht endlich deutlich, dass es sich bei unserem Namen um eine Art von Fusion handelt, die hier im Vordergrund steht. Nicht die beiden Farben stehen im Vordergrund, sondern die Verbindung der beiden und der handgeschriebene Charakter transportiert gleichzeitig noch eine spielerische Art! Heureka!

Die Farben

Dann kamen noch ein paar Farben hinzu! Die Neuen sind weniger leuchtend, dafür etwas matter und ungesättigter. Nicht so euphorisch, eher etwas unaufdringlicher und bescheidener. Nachdem ich das neue Rot und Blau gefunden hatte mischte ich die beiden Töne zusammen und kam bei dem Rosa heraus, was nun als sehr dominante Farbe auf der Webseite vertreten ist.

Kommt heutzutage immer gut: Gradient-Gallery unserer neuen CD-Farben

Auch hier ist wie beim Schriftzug die Fusion beider Seiten in den Vordergrund gerückt. Am liebsten würde ich ja sagen, dass die beiden Pillen aus ALLEN Farben bestehen, aber dann wäre die Mischung einfach nur braun wie eine SA-Uniform. Da bleiben wir dann doch lieber beim Rosa – das steht auch für Zustände wie Verletzlichkeit, Weichheit und Lieblichkeit. Diesen Gegentrend mache ich in der Gaming-Szene gern auf. Mal weg vom effizienten super-glossy real-like Shooter und hin zum sensiblen, bewussten selbstgestalteten Indietitel. Da wären wir wieder bei Future-Positivity.

Kurzum: Das neue CD ist mehr wie wir. Das fühlt sich sehr gut an und erleichtert uns die Kommunikation außerhalb unseres eigenen kleinen Kosmos.

Die beiden PillPills

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