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Ende März ist unser Open Call "Erzähl doch mal..." erfolgreich zu Ende gegangen!

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Seit Anfang Januar konntet ihr über unsere Kampagnenseite eure Geschichten und Erinnerungen einsenden und habt seitdem über 50 Geschichten als Text, Sprachnachricht und Video eingeschickt. Darunter sind sehr bewegende, ehrliche, aufwühlende, einfühlsame und mutige Geschichten. Wir möchten uns an dieser Stelle ganz herzlich für euer Engagement und eure atemberaubende Offenheit bedanken! Es ist für uns eine große Ehre, eure Geschichten lesen und so intime Einblicke in eure Familienerinnerungen erhalten zu dürfen.

Dank eurer bewegenden Beiträge haben wir eine Fülle an Inspiration gesammelt. Sie ermöglichen es uns, die Spielgeschichte unserer „Oma“ zu einer glaubhaften Collage aus echten Familienerinnerungen zu formen.

 

Rückblick & Danksagungen

Wir haben euch gefragt, welche Geschichten in euren Familien aus der NS-Zeit weitergegeben wurden – und wie darüber gesprochen wurde. Ende Januar starteten wir unseren großen Aufruf, unterstützt von engagierten Einzelpersonen, die sich mutig vor die Kamera gestellt haben, um euch zur Teilnahme an „Erzähl doch mal…“ zu ermutigen.

Vor den Kameras standen:

🌷 Veronica Frenzel (freie Autorin ("In eurem Schatten beginnt mein Tag") und Journalistin)

🌷 Dr. Jürgen Müller Hohagen (Psychotherapeut mit Schwerpunkt auf seelische Nachwirkungen aus NS-Zeit, Krieg & politischer Gewalt)

🌷 Mick Prinz (Projektleiter "Good Gaming - Well Played Democracy" der Amadeu Antonio Stiftung)

🌷 Tabea Widmann (Referentin für digitale Vermittlungsformate)

🌷 Bettina Wilpert (freie Autorin ("Herumtreiberinnen") verantwortlich für das Drehbuch von „Meine Oma(88)“)

Vielen Dank euch allen!!!

 

Podiumsdiskussion in der Stadtbibliothek Leipzig

Anfang Februar setzten wir ein weiteres Zeichen und ergänzten die Kampagne durch eine Podiumsdiskussion in der Stadtbibliothek Leipzig. Unter der Leitfrage „Was hat Erinnerungskultur mit uns zu tun?“ begaben wir uns auf eine radikal ehrliche Auseinandersetzung mit uns selbst – und mit den oft verletzlichen Strukturen unserer Familiengeschichten. Unsere Podiumsgäste gaben tiefe Einblicke in das Spannungsfeld von Liebe und Schuld, sprachen über ein ominöses Halbschweigen und darüber, wie herausfordernd es sein kann, familiäre Widersprüche auszuhalten.

Auf dem Podium diskutierten:

🌷 Peter Pogany Wnendt - Vorstand des Arbeitskreises für intergenerationelle Folgen des Holocaust

🌷 Bettina Wilpert - Freie Autorin, verantwortlich für das Drehbuch von „Meine Oma(88)“

🌷 Maximilian Vogel - Pädagogischer Mitarbeiter der Gedenkstätte Brandenburg

🌷 Marie Bielefeld - Moderation (Spawnpoint Institut)

Es war ein Abend, der nachwirkte – geprägt von ehrlichen Gesprächen, aufmerksamen Momenten und einer stillen Nachdenklichkeit, die im Raum blieb. Unsere Gäste teilten persönliche Einblicke mit großer Offenheit, das Publikum hörte zu - spürbar aufmerksam, berührt und verbunden. Vielen Dank an alle, die diesen Abend durch ihre Beiträge und ihre Präsenz so besonders gemacht haben.

Im Zuge der Veranstaltung ist auch ein längeres Feature zu Meine Oma(88) für Deutschlandfunk Corso entstanden. Dafür auch unseren herzlichen Dank an Joerg Meister, der die Essenz des Projekts ganz wunderbar eingefangen hat.

 

Das Ergebnis

Triggerwarnung: Die folgenden Beispiele enthalten Schilderungen von Gewalt, antisemitischer Verfolgung und belastenden familiären Erfahrungen im Zusammenhang mit der NS-Zeit.

Was uns erreicht hat, sind eindrucksvolle und vielschichtige Erinnerungen – Geschichten, die nahegehen, herausfordern und oft lange nachhallen. Darunter die eines Uropas, der sich mit einem heißen Messer das SS-Tattoo von der Haut schneiden ließ. Oder die einer Großmutter, die mit leuchtenden Augen von einer Rede Adolf Hitlers berichtete. Oder die eines Ururopas, angeblich nur Filmemacher, der auf einem Foto Hitler und Goebbels ein Filmmodell präsentierte.

Zwischen all diesen eindrücklichen Schilderungen finden sich auch besonders stille, tief berührende Momente: etwa die Geschichte eines Opas, der seinen Bruder erst an die Nazi-Ideologie und dann an den Krieg verlor – und dennoch Zeit seines Lebens dessen Ring bei sich trug, aus tiefer Verbundenheit. Oder die eines jüdischen Arztes im KZ, der heimlich eine Mittelohroperation ohne Narkose an der Tante durchführte. Und die der jüdischen Großeltern, die in die Niederlande flohen – wo die Großmutter nach dem Krieg wegen ihres Wiener Akzents als „Nazi“ beschimpft wurde.

 

Ein großartiges Ergebnis, mit dem wir nun intensiv an der Geschichte von Meine Oma(88) weiterarbeiten können. Eure Erinnerungen helfen uns, das Spiel greifbarer, realistischer und vielstimmiger zu gestalten.

Die Geschichten, Erinnerungen und Bruchstücke werden nun ausgewertet, um ihren Weg in die Erzählung des Spiels zu finden. Dabei ist uns wichtig, nicht einfach nachzuerzählen, sondern uns von einzelnen Fragmenten inspirieren zu lassen. Mit etwas Glück erkennt ihr später Elemente eurer eigenen Geschichte im Spiel wieder.

 

Wenn ihr an dem Ergebnis von unserer Spielproduktion interessiert seid, dann:

"Meine Oma(88)" jetzt auf eure Steam Wishlist setzen.